Sie porträtiert den Hausmeister, schreibt über Feuerlöschschulungen und interviewt die Mensa-Mitarbeiterin: Die Maturandin Mirjam Gremminger (17) ist Social-Media-Redaktorin am Gymnasium Friedberg in Gossau und hat ein Start-Up mitgegründet, das auf Nachhaltigkeit setzt. Für beides wurde sie kürzlich ausgezeichnet.
Mirjam Gremminger steckt inmitten von Prüfungen und Abschlussarbeiten. «Bis im Mai haben wir noch Schule, dann finden die Maturaprüfungen statt», sagt die 17-Jährige. Danach möchte sie studieren. Noch hat sie sich für keine Uni und kein Studium entschieden, aber «etwas mit PR und Marketing» kann sie sich gut vorstellen. Geweckt worden ist dieses Interesse auch durch ihre Arbeit als Redaktorin für die Social-Media-Kanäle des Gymnasiums. Seit zwei Jahren schreibt Mirjam Gremminger regelmässig Beiträge über das Leben und Arbeiten am «Friedberg» und postet sie auf Facebook und Instagram. Dazu gehören Feuerlöschschulungen ebenso wie neue Schulprojekte. Zuletzt porträtierte sie Mitarbeitende des Hausdiensts und der Mensa. «Ich finde es immer wieder spannend, über Menschen zu schreiben, die man zwar regelmässig sieht, aber nicht näher kennt.»
Erinnerung an den Heiligen Pallotti
Ende Januar ist die Maturandin für ihr Engagement für das Gymnasium mit dem Pallottipreis ausgezeichnet worden. Der Preis geht zurück auf den Priester Vinzenz Pallotti, der sich im 19. Jahrhundert für Bedürftige in Rom einsetzte. In dessen Tradition gründeten die Pallottiner-Patres vor fast 100 Jahren das Gymnasium Friedberg. Die Verleihung des Pallottipreises findet jährlich statt und wird an Schülerinnen und Schüler vergeben, die das Leben auf dem «Friedberg» bereichern.
Soziales Engagement
Zusammen mit einem Mitschüler hat sich Mirjam Gremminger vor zwei Jahren bei der Marketingabteilung des Gymnasiums gemeldet. «Wir dachten, dass es doch gut wäre, wenn der Content auf den Social-Media-Kanälen der Schule auch von Schülerinnen und Schülern gemacht würde.» Der Vorschlag kam bei den Verantwortlichen gut an. Die Ideen für die Inhalte bringt sie selbst, muss sie aber vor der Umsetzung und Veröffentlichung der Beiträge mit den Verantwortlichen absprechen. «Die Zusammenarbeit läuft super», sagt sie. «Ich lerne sehr viel über Vermarktung, Öffentlichkeit und die Social Media Welt im Allgemeinen.» Das Schönste aber sei, so die Maturandin, dass sie auch nach fast sechs Jahren am Gymnasium immer wieder neue Leute kennenlerne.

Ressourcenschonende Alternative
Mirjam Gremminger ist in Uzwil mit zwei jüngeren Schwestern aufgewachsen. Ihre Eltern sind beide in der Seelsorge der Katholischen Kirche Uzwil und Umgebung tätig. Die Maturandin engagiert sich nicht nur in der Online-Welt. Zusammen mit Mitschülerinnen und Mitschülern hat sie 2021 im Rahmen des Fachs Wirtschaft das Start-Up «beecome» gegründet. Das Unternehmen setzt mit der Produktion und dem Verkauf von Bienenwachstüchern voll auf Nachhaltigkeit. «Wir wollten zu den herkömmlichen Alu- und Frischhaltefolien eine ressourcenschonende Alternative schaffen, die nicht unbedingt mit einem Verzicht verbunden ist, sondern mit etwas, das schön aussieht und auch persönlich gestaltet werden kann.» Für die Produktion der Bienenwachstücher ging das Jungunternehmen eine Partnerschaft mit einer Werkstatt von Menschen mit Beeinträchtigung ein. Ein Teil des Umsatzes kommt zudem einer Initiative zur Bienenrettung zugute. Mit dem Pallottipreis wurde auch dieses Engagement der jungen Frau gewürdigt.
Text: Marion Loher
Bild: zVg.