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Der Werbespot im Check

Der Werbe­spot mit Carme­la Bono­mi (siehe Video unten) soll helfen, die Menschen über Social-Media-Kanäle auf die Website www.kirchensteuern-sei-dank.ch hinzu­wei­sen. Gemäss Medi­en­mit­tei­lung des katho­li­schen Konfes­si­ons­teils des Kantons St. Gallen erscheint der Clip in einer Zeit, in der die Kirchen­steu­ern rück­läu­fig sind. Umso wich­ti­ger sei es, immer wieder von Neuem aufzu­zei­gen, was mit den Geldern passiert. Doch wie funk­tio­nie­ren solche Werbe­spots und welche Rolle spie­len Influen­cer in der Welt der sozia­len Medi­en. Das Pfar­rei­fo­rum hat bei Hannah Leimert, Exper­tin für Marken­kom­mu­ni­ka­ti­on nachgefragt.

Nach­ge­fragt

Hannah Leimert, wie funk­tio­nie­ren Werbefilme?

Grund­sätz­lich gilt: Bewegt­bild ist auch noch 2025 ein unver­zicht­ba­res Element in der Kommu­ni­ka­ti­on. Vide­os eignen sich, um komple­xe Inhal­te auf emotio­na­le Weise zu vermit­teln. Dabei setzt erfolg­rei­che Kommu­ni­ka­ti­on immer beides um, um im Kopf und Herz der Kundin­nen und Kunden zu landen: Infor­ma­ti­on und Unterhaltung.

Was löst der Spot bei Ihnen aus?

Der Spot «Kirchen­steu­ern sei Dank» fokus­siert sich auf das Leis­tungs­ver­spre­chen der Kirche. Ange­sichts der Austritts­sta­tis­ti­ken ist es sinn­voll, den kommu­ni­ka­ti­ven Schwer­punkt auf den gesell­schaft­li­chen Mehr­wert der Kirche zu legen. Meiner Ansicht nach gelingt es dem Spot, Unter­hal­tung und Infor­ma­ti­on in gewis­ser Weise zu verknüp­fen: Komple­xe Inhal­te werden kompakt kommu­ni­ziert und tradi­tio­nel­le kirch­li­che Elemen­te in einen moder­nen gesell­schaft­li­chen Kontext gesetzt.

Was ist dabei wichtig?

In einer Welt, in der Marken zuneh­mend von Konsu­men­ten disku­tiert werden, sind Trans­pa­renz und Vertrau­en abso­lut entschei­dend. Der Spot in Verbin­dung mit der inter­ak­ti­ven Landing­pa­ge ist ein geeig­ne­ter Ansatz, um Trans­pa­renz und Vertrau­en zu fördern.

Wie lässt sich das Video einord­nen und braucht es heute Influen­cer, um ein junges Publi­kum zu erreichen?

Bewegt­bild per se ist geeig­net, um Konsu­men­tin­nen und Konsu­men­ten anzu­spre­chen – ganz gleich welchen Alters. Entschei­dend dabei ist natür­lich, dass die Inhal­te ziel­grup­pen­ge­recht aufbe­rei­tet und über die Medi­en­ka­nä­le verbrei­tet werden, auf denen sich die Ziel­grup­pe typi­scher­wei­se aufhält. Influen­cer und Content Crea­tors spie­len eine wich­ti­ge Rolle, um die Reich­wei­te von Inhal­ten zu erhö­hen und idea­ler­wei­se einen Image­trans­fer zu erzie­len – vor allem da Perso­nen­ac­counts oft gegen­über Unter­neh­mens­ac­counts von Social-Media-Plattformen bevor­zugt werden.

Gibt es ande­re Forma­te, die besser auf Social Media funk­tio­nie­ren würden? ­Worauf setzen ande­re Firmen und Organisationen?

Das Spek­trum mögli­cher Kommu­ni­ka­ti­ons­for­ma­te lässt sich kaum mehr in weni­gen Worten zusam­men­fas­sen. In Bezug auf Social Media ist in den vergan­ge­nen Jahren eine zuneh­men­de TikTo­ki­sie­rung zu beob­ach­ten, wobei Inhal­te (nicht nur auf TikTok, sondern allge­mein auf Platt­for­men) immer kürzer, schnel­ler und unter­halt­sa­mer sowie auf die persön­li­chen Inter­es­sen zuge­schnit­ten ausge­spielt werden. Aber auch Themen wie Social Search, der Einsatz virtu­el­ler Influen­cer oder Social Commer­ce sind wich­ti­ge Entwick­lun­gen, die Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen im Umgang mit Social Media im Blick behal­ten soll­ten. (nar)

Veröf­fent­li­chung: 23. Janu­ar 2025; Bild zVg.

Kirche erklären in 80 Sekunden

Brot teilen statt in einer Schla­ger­show zu tanzen: «Früher haben wir das Meer geteilt, heute verbin­den wir Welten», sagt Carme­la Bono­mi (25), Schau­spie­le­rin und Tänze­rin, in einem neuen Info­film des Katho­li­schen Konfes­si­ons­teils des Kantons St. Gallen. Das Video soll aufzei­gen, was Kirchen­steu­ern in der Ostschweiz ermög­li­chen. Im Inter­view sagt Carme­la Bono­mi, was sie am Video über­rascht hat und warum der Glau­be gera­de in ihrem Beruf wich­tig ist.

Came­la Bono­mi, Sie sind Schau­spie­le­rin und Tänze­rin, wie reagiert man, wenn man die Anfra­ge bekommt, in einem Video über die Kirchen­steu­ern mitzuwirken?

Came­la Bono­mi: Wenn ich von kirch­li­chen Insti­tu­tio­nen ange­fragt werde, freue ich mich und bin auch immer gleich posi­tiv gestimmt. Das war auch bei dieser Anfra­ge des Kath. Konfes­si­ons­teils der Fall. Ich habe schon in mehre­ren kirch­li­chen Produk­tio­nen mitge­wirkt. Aber natür­lich schaue ich dann schon genau­er hin, worum es inhalt­lich geht und ob ich dahin­ter­ste­hen kann. Und gera­de bei kirch­li­chen und reli­giö­sen Themen ist es mir wich­tig, dass ich mich mit den Formu­lie­run­gen im Text, den ich spre­che, iden­ti­fi­zie­ren kann.

Ist ein Video über die Verwen­dung der Kirchen­steu­ern nicht ein viel zu theo­re­ti­sches Thema?

Ich habe gleich gemerkt, dass die Produktions­firma einen coolen Ansatz gewählt hat. Das hat mich persön­lich sofort ange­spro­chen. Zudem: Ich habe die Diskus­sio­nen auch schon in meinem priva­ten Umfeld erlebt: Warum braucht es die Kirchen­steu­ern? Wie werden sie einge­setzt? Oft wird auch vieles für selbst­ver­ständ­lich genom­men und man über­legt sich nicht, was fehlen würde, wenn es dieses oder jenes Ange­bot nicht mehr geben würde. Deshalb finde ich es sinn­voll, dass man versucht, mit einem Video Aufklä­rungs­ar­beit zu leisten.

Das Video ist seit eini­gen ­Wochen online. Wie gefällt ­Ihnen das Ergebnis?

Ich habe die Texte ja vor einer Greenscreen-Wand im Studio einge­spro­chen und konn­te mir deshalb kaum vorstel­len, wie das dann zusam­men­schnit­ten wurde. Es ist sehr dyna­misch gewor­den, es ist witzig, und obwohl es ein kurzes Video ist, kommen so viele Beispie­le vor, die Kirchen­steu­ern ermög­li­chen. Deshalb ist es aus meiner Sicht sehr gelungen.

Was ist Ihnen durch dieses ­Video neu über die Kirchen ­bewusst geworden?

Es ist erfreu­lich, dass im Video gleich zu Beginn die Bibel thema­ti­siert wird, sie ist die Grund­la­ge des christ­li­chen Glau­bens und der Kirchen. Alles geht auf sie zurück. Es werden verschie­de­ne Aufga­ben im sozia­len Bereich gezeigt, aber auch die Bedeu­tung der Kirchen­mu­sik, die nicht nur Kultur, sondern auch Gemein­schaft ermög­licht. Es wird auch erwähnt, dass die Kirche Orien­tie­rungs­hil­fe im Leben bieten kann. Auf mich hat auch die Stifts­bi­blio­thek gros­sen Eindruck gemacht, ein wich­ti­ges Kultur­gut und wohl eine Beson­der­heit in St. Gallen, auf die man stolz sein kann. Dass auch hier Kirchen­steu­ern invol­viert sind, war für mich neu. Mir ist aber noch ein ganz ande­rer Aspekt bewusst gewor­den, dem ich bisher nicht so viel Beach­tung geschenkt habe: Die Kirchen als Gebäu­de prägen unser Land, sie sind im ganzen Land sicht­bar. Sie stehen für unse­re Geschich­te und unse­re Kultur. Auch die Erhal­tung dieser Gebäu­de muss finan­ziert werden.

Gab es Beispie­le, die Sie vermissen?

Mir fällt nichts ein. Eines kann dieses Video natür­lich nicht leis­ten: Aus meiner Sicht ist unse­re Gesell­schaft zu sehr von einem Kosten-Nutzen-Denken geprägt. Das prägt auch die Ausein­an­der­set­zung mit den Kirchen­steu­ern. Oft hat man persön­lich viel­leicht keinen direk­ten Nutzen, aber man unter­stützt ja die Gemein­schaft, die ganze Gesellschaft.

Welchen Bezug haben Sie zu den Kirchen und zum christ­li­chen Glauben?

Der Glau­be hat schon immer eine Rolle in meinem Leben gespielt, ich bin in einer Frei­kir­che aufge­wach­sen. Das Vertrau­en auf Gott ist mein Funda­ment, er trägt mich durch das Leben und gib mir immer wieder Kraft. Mein Glau­be ist für mich auch ein Wegwei­ser, wie ich mit mir selbst und mit ande­ren umgehe.

Sie treten in Musik­shows im Fern­se­hen auf, spie­len in Spiel­fil­men und Seri­en mit. Was sind da die Reak­tio­nen auf eine Schau­spie­le­rin und Tänze­rin, die so selbst­be­wusst zu ihrem Glau­ben steht?

Wer im Show­busi­ness tätig ist, weiss, wie wich­tig das Vertrau­en ist. Man weiss oft nicht, wie es weiter­geht, was die Zukunft für einen bereit­hält. Ich persön­lich könn­te mir gar nicht vorstel­len, ohne meinen Glau­ben im Show­busi­ness zu bestehen. Du brauchst das Vertrau­en, dass alles gut kommt und dass sich immer wieder eine Tür öffnet. Du kannst oft nur abwar­ten, bis die Anfra­gen kommen. Wer seine Prin­zi­pi­en hat, der eckt manch­mal natür­lich auch an und hat es nicht immer leicht. Aber ich mache die Erfah­rung, dass die Akzep­tanz für gläu­bi­ge Menschen gewach­sen ist. Nur ein Beispiel: Mein Glau­ben schlägt sich auch nieder in der Art und Weise, wie ich mit ande­ren Menschen umge­he, das betrifft Liebes- und Sexsze­nen auf eine beson­de­re Weise. In den letz­ten Jahren hat das Bewusst­sein für mehr Sensi­bi­li­tät und einen acht­sa­me­ren, sorg­sa­me­ren Umgang mitein­an­der in diesem Bereich zuge­nom­men. Es wäre zu hoffen, dass im Show­busi­ness, aber auch in allen Berei­chen mehr der einzel­ne Mensch in den Fokus gerät.

Viele junge Menschen sehen das nicht so wie Sie: Sie werfen der Kirche vor, zu konser­va­tiv zu sein und nicht mit der Zeit zu gehen.

Der christ­li­che Glau­be  ist von vielen Tradi­tio­nen geprägt. Ich kann nach­voll­zie­hen, dass manche Gläu­bi­ge oder Verant­wort­li­che in der Kirche  Angst haben, dass diese Tradi­tio­nen verlo­ren gehen. Gleich­zei­tig braucht es die Weiter­ent­wick­lung. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil mit seinem Video Mut bewies, neue Wege zu gehen. Dieses Projekt zeigt ja auch, dass die Kirche den Jungen etwas zutraut und sie ernst nimmt. Auch bei der Produk­ti­ons­fir­ma waren mehr­heit­lich junge Menschen dabei. Auf meine Ideen haben alle offen und inter­es­siert reagiert. Ich sehe das auch als ein Beispiel, dass es sich lohnt, Inno­va­ti­ves auszuprobieren.

Zum Video des Kath. Konfes­si­ons­teil des Kantons St.Gallen

Flori­an Silber­ei­sen, Kino, Model

Carme­la Bono­mi wirkt seit 2011 in unzäh­li­gen Shows, Filmen und Seri­en mit. Sie war Tänze­rin bei DJ Bobo und in den TV-Shows von Flori­an Silber­ei­sen, war mit mehre­ren Bühnen-Produktionen unter­wegs und jüngst in der ZDF-Serie «Der Palast» zu sehen. Für das katho­li­sche News­por­tal kath.ch mode­rier­te sie ein Video­for­mat für Jugend­li­che. Vor ihrer Karrie­re studier­te sie ein paar Semes­ter evangelisch-reformierte Theo­lo­gie. Carme­la Bono­mis Eltern sind beide katho­lisch aufge­wach­sen. Der Vater stammt aus Nord­ita­li­en, die Mutter aus Mada­gas­kar. Leider sei Mada­gas­kar so weit weg, dass sie ihre Verwand­ten viel zu selten sehe.

Inter­view: Stephan Sigg

Bilder: Kath. Konfessionsteil

Veröf­fent­li­chung: 23. Janu­ar 2025

Die Namen der Bischofskandidaten streichen

Neu in einem Amt und schon steht einer der wich­tigs­ten Momen­te über­haupt an: Die Widnaue­rin Susi Miara erzählt, wie es ist, sich als neues Mitglied des katho­li­schen Parla­ments im Kanton St. Gallen auf die Bischofs­wahl vorzu­be­rei­ten. Die 180 Parla­ments­mit­glie­der können per Mehr­heits­ent­scheid Kandi­da­ten strei­chen. Deren Namen sind aber bis zuletzt geheim.

«Was wäre, wenn wir drei der sechs Namen auf der Kandi­da­ten­lis­te für die Bischofs­wahl strei­chen und wenn der Papst drei Namen streicht?» Über dieses Szena­rio haben die Rhein­ta­ler Kolle­gi­ums­rä­tin­nen und ‑räte nach der Sitzung disku­tiert, wie Mitglied Susi Miara erzählt. Das Kolle­gi­um des Kantons St. Gallen ist das Parla­ment der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken. Ihm kommt im Prozess der Bischofs­wahl eine wich­ti­ge Rolle zu: Am Wahl­tag versam­melt sich das Kolle­gi­um zu einer ausser­or­dent­li­chen Sitzung (siehe Kasten). Die 180 Mitglie­der erfah­ren erst in diesem Moment die Namen der sechs Kandi­da­ten und können per Mehr­heits­ent­scheid bis zu drei Namen streichen.

Namen bis zuletzt geheim

«Natür­lich ist das erwähn­te Szena­rio unwahr­schein­lich. Aber der ganze Wahl­pro­zess ist so span­nend, dass wir Parla­ments­mit­glie­der unter­ein­an­der über die verschie­dens­ten Möglich­kei­ten disku­tiert haben», sagt Susi Miara. Die Widnauerin ist seit einem Jahr Kolle­gi­en­rä­tin. «Dass ich gleich zu Beginn meiner Amts­zeit zu so einem bedeu­ten­den Entscheid beitra­gen würde, damit hätte ich nicht gerech­net», sagt sie. Sie freue sich aber darauf und sei gespannt. Da die Namen bis zuletzt geheim sind und den Mitglie­dern des Kolle­gi­ums an der ausser­or­dent­li­chen Sitzung kaum Zeit bleibt, sich über die Kandi­da­ten auszu­tau­schen, müssen sich alle im Vorfeld selbst infor­mie­ren. «Das ist kompli­ziert, denn wir wissen ja nicht, wer da alles infra­ge kommt», sagt Susi Miara.

Zurück­hal­tung bevorzugen

Ein Anhalts­punkt sind die Porträts der 13 Mitglie­der des Domka­pi­tels, die das Bistum veröf­fent­licht hat. Das Domka­pi­tel ist die Leitung einer Bischofs­kir­che. Ein Blick in die Vergan­gen­heit zeigt, dass neun der elf bishe­ri­gen St. Galler Bischö­fe bereits im Domka­pi­tel waren. «Welche Pries­ter aus welchen Regio­nen aber sonst noch infra­ge kommen, ist schwer einzu­schät­zen», sagt die 68-Jährige. Allge­mei­ne Tipps für die Wahl habe sie dennoch schon eini­ge gehört: Gewählt werden müsse nicht jener Kandi­dat, der unbe­dingt Bischof werden wolle, sondern jener, der zurück­hal­ten­der sei. Denn dieser sei weni­ger selbst­be­zo­gen. «Aber wer weiss», sagt sie. Die Aufga­be des Kolle­gi­ums am Wahl­tag des neuen Bischofs geht für Susi Miara mit einer gros­sen Verant­wor­tung einher. «Wenn ein Bischof gewählt wird, den die Öffent­lich­keit nicht mag, wird es heis­sen, wir, das Parla­ment, sind für diesen Entscheid mitver­ant­wort­lich», sagt sie.

Pausen vom Alltag

Etwas gestal­ten und bewir­ken zu können, ist es, was Susi Miara am Amt als Kolle­gi­en­rä­tin und in diver­sen ande­ren frei­wil­li­gen Tätig­kei­ten begeis­tert. Die ehema­li­ge Jour­na­lis­tin enga­giert sich zudem seit einem Jahr als Kirchen­ver­wal­tungs­rä­tin in Widnau, bei der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on Bauor­den Schweiz sowie im Dorf­thea­ter Widnau. Während sie im Dorf­thea­ter seit vielen Jahren als Schau­spie­le­rin und im Vorstand mitwirke, seien die kirch­li­chen Ämter eine neue Heraus­for­de­rung für sie gewe­sen. «Ich kann­te die Kirche bis dahin nur von den Gottes­diens­ten und aus den vielen Erin­ne­run­gen von meinem Vater», sagt sie und erzählt, wie ihr Vater einst aus der Tschechoslowakischen Sozialistischen Repu­blik in die Schweiz geflüch­tet war. «Während der Zeit des Sozia­lis­mus muss­te er seinen Glau­ben heim­lich ausüben. Mitun­ter am wich­tigs­ten war es ihm, das hier nicht mehr tun zu müssen», sagt sie. Als ihr Vater älter gewor­den sei und nicht mehr selbst Auto­fah­ren konn­te, habe sie ihn jeweils in die Gottes­diens­te beglei­tet. «Da merk­te ich, wie gut mir diese Stun­de jeweils tat, in der ich eine Pause vom Alltag hatte und einfach nur zuhö­ren konnte.»

Patrik Schö­nen­ber­ger, Kolle­gi­en­rat ­Regi­on Gossau/Untertoggenburg

Ich bin in einer Fami­lie aufge­wach­sen, in welcher die Kirche und christ­li­ches Gedan­ken­gut zum Alltag gehörten. Vater und Mutter waren aktiv in Kirchen­chor und kirch­li­chen Grup­pie­run­gen sowie Verei­nen tätig. Das Verhält­nis zur Kirche war posi­tiv geprägt im Geis­te des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils und der Synode 72. Ich war bis in die Kantons­schu­le Minis­trant und später Lektor und Kommu­ni­on­hel­fer. Deshalb kann­te man mich in Pfar­rei und Kirch­ge­mein­de. So wurde ich für das Amt des Kirchen­pfle­gers im Kirchen­ver­wal­tungs­rat von Gossau ange­fragt und habe zuge­sagt. Heute als Kolle­gi­en­rat im welt­weit einma­li­gen Wahl­pro­ze­de­re für den Bischof der Diöze­se St. Gallen direkt betei­ligt zu sein, ist für mich ein Privi­leg. Diese Chan­ce ergibt sich nicht häufig, und genau während einer Bischofs­wahl Mitglied des Kolle­gi­ums zu sein, kann man nicht planen. Die Kandi­da­ten sind noch nicht bekannt. Es kann nur darüber gemut­masst werden, wer in den Kreis gehö­ren könn­te. Deshalb ist auch eine Vorbe­rei­tung schwie­rig. Ich verfol­ge Bericht­erstat­tun­gen aus dem Bistum etwas aufmerk­sa­mer. Mein Vorteil ist es, dass ich als Mitglied der Geschäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on des Konfes­si­ons­teils im Austausch mit den Vertre­tern aus allen Regio­nen des Konfes­si­ons­teils weite­re Infor­ma­tio­nen zu mögli­chen Kandi­da­ten erhal­te. Die defi­ni­ti­ve Liste erfah­ren wir erst am Wahltag.

Stefan Meier, Kolle­gi­en­rat Regi­on Rorschach

Ich wurde in der Jung­wacht Blau­ring (Jubla) «gross» – etwas vom Besten, das die Kirche hier­zu­lan­de zu bieten hat. Die Erleb­nis­se, die ich dort hatte, moti­vie­ren mich heute, mich dafür einzu­set­zen, dass die Kirche weiter­hin für die unter­schied­lichs­ten Menschen da ist. Die Rolle des Kolle­gi­ums im Prozess der Bischofs­wahl finde ich nicht so wich­tig. Wich­ti­ger finde ich das Zusam­men­spiel der verschie­de­nen kirchen­recht­li­chen und staats­kir­chen­recht­li­chen Akteu­re. Dieser Dualis­mus garan­tiert nicht nur bei der Bischofs­wahl eine ausge­wo­ge­ne, mensch­ge­wand­te Kirche. Ich kenne die vom Domka­pi­tel erstell­te Liste der Kandi­da­ten nicht. Über mögli­che Kandi­da­ten infor­mie­re ich mich aber. Dafür nutze ich zum einen die Porträts des Domka­pi­tels auf der Bistumswebsite, das Inter­net, aber auch die eine oder ande­re Frage an Bekann­te aus Kirchen­krei­sen ergän­zen meine Recherche.

Im verschlos­se­nen Brief­um­schlag Auch wenn das genaue Datum noch offen ist, so wird in diesem Jahr der neue Bischof des Bistums St. Gallen gewählt. Das Kolle­gi­um – das katho­li­sche Parla­ment – hat dabei ein soge­nann­tes Strei­chungs­recht. In den Rechts­quel­len wird dies als «Exklu­si­ve» bezeich­net oder auch als «das von katho­li­schen Monar­chen bean­spruch­te Recht, uner­wünsch­te Bewer­ber» von der Wahl auszu­schlies­sen. In der Geschäfts­ord­nung des Kolle­gi­ums ist fest­ge­hal­ten, was passiert, wenn die vom Domka­pi­tel erstell­te Sechs­er­lis­te fest­steht. Die Liste mit den sechs Kandi­da­ten wird 180 Mal kopiert und in einem verschlos­se­nen Brief­um­schlag dem Admi­nis­tra­ti­ons­rat – der Regie­rung der Katho­li­ken und Katho­li­kin­nen – über­ge­ben. Das Kolle­gi­um trifft sich zu einer ausser­or­dent­li­chen Versamm­lung, an der der Umschlag geöff­net wird. Die Mitglie­der haben die Möglich­keit, bis zu drei Namen zu strei­chen, und zwar von solchen Kandi­da­ten, die ihnen «minder­ge­nehm» erschei­nen. Dabei entschei­det eine Mehr­heit. Vor der Wahl 2006 hatte eine infor­mel­le Verstän­di­gung statt­ge­fun­den, welche Kandi­da­ten zu strei­chen wären, falls sie auf der Liste aufge­taucht wären. In der Geschich­te des St. Galler Bischofs­wahl­rechts kam eine Strei­chung einzel­ner Namen per Mehr­heits­ent­scheid aber noch nie vor.

Unerwartetes im Estrich

Die Kunst­his­to­ri­ke­rin Ulri­ke Ganz kümmert sich um den Schutz kirch­li­cher Kultur­gü­ter im Bistum St. Gallen. Allein die Kathe­dra­le verfügt über 1200 Kultur­gü­ter. Im Estrich und in ande­ren Räum­lich­kei­ten rund um die Kathe­dra­le stösst sie immer wieder auf Unerwartetes.

Ulri­ke Ganz öffnet die Tür und schon stehen wir auf dem Estrich der Kathe­dra­le. Nicht nur hier und in der Sakris­tei, sondern über­all im Stifts­be­zirk war sie in den letz­ten Mona­ten oft anzu­tref­fen, um den Fundus zu sich­ten: Kruzi­fi­xe, Mess­kel­che, Gemäl­de, Reli­qui­en, Heiligen- und Bischofs­fi­gu­ren, Mess­ge­wän­der, Möbel und Kurio­si­tä­ten… «Beim Öffnen der Schach­teln und Kisten insbe­son­de­re in der Stifts­bi­blio­thek ist mir schon die eine oder ande­re Über­ra­schung begeg­net», sagt sie und lacht. Als Beispie­le nennt sie zwei kost­ba­re, seit 1930 verschol­le­ne Holz­schnit­te aus der Samm­lung des Mönchs Gallus Kemli (um 1475). Solche Momen­te machen sie rich­tig glück­lich. Die Leiden­schaft und die Neugier, mit der sich Ulri­ke Ganz ihrer Arbeit widmet, sind spür­bar. «Wir gingen ursprüng­lich davon aus, dass der Fundus im Stifts­be­zirk etwa 1500 Gegen­stän­de enthält. Inzwi­schen ist klar: es sind unend­lich viel mehr.» Konkret gehe es darum, jedes einzel­ne Kultur­gut rich­tig zu lagern, zu benum­mern und digi­tal zu erfas­sen, so die promo­vier­te Kunst­his­to­ri­ke­rin. Ihre Stel­le umfasst dreis­sig Stel­len­pro­zent und wird vom Konfes­si­ons­teil finanziert.

Ulri­ke Ganz sich­tet das Inven­tar im Estrich der Kathe­dra­le in St. Gallen.

Gros­se Nachfrage

Dane­ben arbei­tet Ulri­ke Ganz in der Fach­stel­le kirch­li­ches Kulturerbe, die von der Stifts­bi­blio­thek finan­ziert wird. Eine zentra­le Aufga­be ist die kosten­lo­se Bera­tung von Pfar­rei­en, Kirch­ge­mein­den und Klös­tern. «Die Nach­fra­ge ist gross, ich bekom­me viele Anfra­gen, auch für Inven­ta­re», sagt sie. Es sei viel Aufklä­rungs­ar­beit notwen­dig, wie zum Beispiel Infor­ma­tio­nen  darüber, wie die Kultur­gü­ter gela­gert oder gesi­chert werden sollen. «Oft werden gera­de Kelche oder ande­re Objek­te in einem Tresor aufbe­wahrt, die mate­ri­ell eher wert­los sind. Die wirk­lich wert­vol­len Objek­te hinge­gen stehen nur in einem gewöhn­li­chen Schrank.» TV-Sendungen wie «Bares für Rares» wecken auch bei immer mehr Privat­leu­ten die Neugier an geerb­ten Kruzi­fi­xen, Reli­qui­en und Hand­schrif­ten. So komme es auch vor, dass sich Privat­per­so­nen an die Fach­stel­le wenden und den Wert einer geerb­ten Trou­vail­le schät­zen lassen. Auch darum kümmert sich Ulri­ke Ganz, aber gegen eine Aufwandsentschädigung.

Über 1200 Kultur­gü­ter verfügt die Kathe­dra­le St. Gallen.

Ein neues Online-Verzeichnis

«Beson­ders stolz sind wir auf unser brand­neu­es Online-Kulturerbeverzeichnis», sagt sie. Dieses ist auf der Website des katho­li­schen Konfes­si­ons­teils zu finden. 2023 haben der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil des Kantons St. Gallen und das Bistum St. Gallen ein eige­nes Kultur­gü­ter­de­kret erlas­sen. Weil wert­vol­le kirch­li­che Kultur­gü­ter vielen Gefah­ren wie etwa Dieb­stahl, Beschä­di­gung oder Verlust durch Verräu­men ausge­setzt sind, können Kirch­ge­mein­den, Pfar­rei­en und Klös­ter ihre wert­volls­ten Gegen­stän­de in das Verzeich­nis eintra­gen lassen. So kann das Kultur­er­be wirk­sam geschützt werden. Es ist also eine Art «virtu­el­les» Label, das die Kultur­gü­ter erhal­ten. Es sorgt zum Beispiel für eine besse­re Auffind­bar­keit und Sicher­heit vor Dieb­stahl. Wenn ein geraub­tes Objekt inter­na­tio­nal in den Handel gelangt, finden Händ­le­rin­nen und Händ­ler dieses im Kata­log, das Objekt ist als Raub­gut iden­ti­fi­zier­bar. Umge­kehrt klärt auch Ulri­ke Ganz jeweils die Prove­ni­enz, die Herkunft der Kultur­gü­ter. Dabei geht es nicht nur um mate­ri­ell wich­ti­ge Kultur­gü­ter. «Im Fokus steht auch die Frage: Ist das Objekt ein Zeug­nis unse­rer katho­li­schen Kultur und Iden­ti­tät? Das ist ein wich­ti­ges Krite­ri­um für die Unter­schutz­stel­lung und gera­de das ist das Span­nen­de an meiner Arbeit. Das Ziel ist, ein Bewusst­sein für den Wert dieser Güter zu schaffen.»

Immer macht Ulri­ke Ganz über­ra­schen­de Entdeckungen.

Loka­le Bräu­che schützen

Wenn das mate­ri­el­le katho­li­sche Kultur­er­be unter Schutz gestellt worden ist, soll als nächs­tes auch imma­te­ri­el­les katho­li­sches Kultur­er­be ins Verzeich­nis aufge­nom­men werden. «Dazu gehö­ren bestimm­te litur­gi­sche Tradi­tio­nen oder Feste im Kirchen­jahr, die für die Regi­on von Bedeu­tung sind  wie zum Beispiel das Gallus­fest oder Aller Äbte Jahreszeit.»

Links

Kultur­er­be­ver­zeich­nis Kath. Konfes­si­ons­teil des Kantons St.Gallen

Samm­lung Kunstgegenstände

Text: Stephan Sigg

Bilder: Urs Bucher

Veröf­fent­licht: 22. Janu­ar 2025

Miniaturen

Gross­wet­ter­la­ge steht auf Sturm, es rollen mehre­re Gewit­ter heran. Wo poli­tisch und global posi­ti­ve Anhalts­punk­te weni­ger werden, frage ich mich, woher die Zuver­sicht kommen soll.

Viel­leicht von vermeint­lich klei­nen Momen­ten, wenn mein Kleins­ter mit gros­sen Augen und gespitz­ten Ohren meinem Erzäh­len horcht, der Espres­so am Gleis meine Sinne kurz nach Nord­ita­li­en versetzt, die Bekann­ten trotz Rake­ten­alarm ihren Humor nicht verlie­ren, ein Freund sich nach langer Funk­stil­le wieder meldet, der Regen aufs Glas pras­selt und sein Rhyth­mus eine Ruhe spür­bar macht, mein Stoss­ge­bet ein hören­des Gegen­über sugge­riert, die Musik­bo­xen mich mit einer Melo­die woan­ders­hin verset­zen, meine Füsse zu tänzeln beginnen.

Wo Einver­neh­men entsteht

Es können solche Minia­tu­ren tief­ge­hen­der Erfah­run­gen sein, wo mir Hilfe zuge­sagt wird, bevor ich fragen konn­te, oder wo ich was Unwich­ti­ges unwich­tig sein lassen kann. Es kann das erfri­schen­de Glas Saft von der Sola­wi sein, das Rotkehlchen im Zwerg­ahorn, eine frucht­ba­re Fuss­no­te, das Winken am Fens­ter, die Umar­mung zum Abschied, das Danke fürs Gekoch­te. Aber auch, wo die Bustür sich doch noch öffnet, wo aus einer verfah­re­nen Diskus­si­on Einver­neh­men entsteht, wo etwas Falsches ohne Vorwurf benannt wird, wo ein Gedan­ke weite Krei­se zieht oder Schnee­flo­cken das Grau zudecken.

Das sind Senf­kör­ner gegen meine Furcht vor der Zukunft, Keim­zel­len der Freu­de an Neuem, Blüten gegen das Resi­gnie­ren. Meine Gewährs­phi­lo­so­phin nennt sie ganz einfach Wundermomente.

Text: Gregor Scher­zin­ger, Cari­tas St. Gallen-Appenzell

Bild: zVg

Veröf­fent­li­chung: 17. Janu­ar 2025

Der Ohnmacht eine Bühne geben

«Die Recher­chen für das Dreh­buch haben mich erschüt­tert», sagt die Melser Thea­ter­ma­che­rin Romy Forlin. Mit ihrem Thea­ter­stück, das sie zusam­men mit Cari­tas entwi­ckelt hat, will sie Armuts­be­trof­fe­nen eine Stim­me geben. Im Janu­ar ist Premie­re im Alten Kino Mels.

Eine Frau führt ein gut situ­ier­tes Leben, dann plötz­lich die Krebs­dia­gno­se, sie macht Schul­den und rutscht in die Armut ab. Diese und ähnli­che Szenen sind bei «… und du bisch duss» zu sehen. «Wer in die Armut gerät, kann schnell draus­sen sein», hält die Thea­ter­ma­che­rin Romy Forlin fest. Aus der Gesell­schaft ausge­schlos­sen, ohne Freund- oder Bekannt­schaf­ten. «Bei den Proben sind oft Tränen geflos­sen, mich hat noch nie eine Produk­ti­on so zum Nach­den­ken gebracht und das geht auch den ande­ren Betei­lig­ten so», erzählt Romy Forlin. «Gleich­zei­tig ist es eine schö­ne Aufga­be: Wir dürfen Armuts­be­trof­fe­nen einen Stim­me geben und ihre Geschich­ten auf die Bühne bringen.»

Ohnmacht aufzei­gen

Wie geht es armuts­be­trof­fe­nen Menschen, welche Hürden müssen sie bewäl­ti­gen und mit welchen Vorur­tei­len haben sie zu kämp­fen? Mit dieser Frage­stel­lung ist Romy Forlin Geschich­ten von Betrof­fe­nen nach­ge­gan­gen – Geschich­ten, wie sie sich wirk­lich zuge­tra­gen haben. Dabei wurde sie von Olivia Bernold und Lorenz Bertsch von Cari­tas St. Gallen-Appenzell / Regio­nal­stel­le Sargans unter­stützt. Das Dreh­buch ist fiktiv, basiert aber auf wahren Geschich­ten. Im Fokus stehen die Ohnmacht von Allein­er­zie­hen­den, Verschul­de­ten und Working Poors, die struk­tu­rel­len Proble­me in der Schweiz und in der Regi­on sowie die Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­ler, die dies auf die Bühne brin­gen. Mal spie­len die Szenen vor der Lebens­mit­tel­ab­ga­be­stel­le, mal bei der Schul­den­be­ra­tung oder auf dem Sozi­al­amt. «Das Bühnen­bild nimmt Bezug auf das Thema: Auf der Bühne sind nur durch­sich­ti­ge Stüh­le und fili­gra­ne Tische zu sehen, auch das Licht und Musik­ein­spie­lun­gen werden sehr dezent einge­setzt.» Das Ensem­ble, bestehend aus fünf Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­lern, probt seit Spätsommer.

Auf ande­re zugehen

Die Arbeit am Stück hat Romy Forlin selbst neu sensi­bi­li­siert: «Armut ist meis­tens nicht sicht­bar. Aber die Zahlen zeigen deut­lich, wie viele Menschen in der Schweiz von Armut betrof­fen sind. Armut gibt es also auch in unse­rer Gemein­de. Doch viel zu oft schaut man weg. Ich habe mir vorge­nom­men, mehr auf ande­re zuzu­ge­hen.» Wenn man das Gefühl habe, eine Person sei in finan­zi­el­ler Not, warum nicht mal fragen: Kann ich dir helfen? Darf ich dich einla­den? Soll ich einen Nach­mit­tag deine Kinder hüten? «Die Statis­ti­ken spre­chen schon lange eine deut­li­che Spra­che und trotz­dem wird das bis heute unter den Teppich gekehrt», sagt Romy Forlin. «Viele machen sich vor: Armut in der Schweiz, das gibt es nicht!» Die Thea­ter­ma­che­rin will nicht nur wach­rüt­teln, sondern auch eine sozi­al­po­li­ti­sche Botschaft vermit­teln. «Eine Szene zeigt eine Budget­ver­samm­lung einer Gemein­de­ver­samm­lung, bei der die Ausga­ben für Sozia­les gekürzt werden sollen.»

Mitein­an­der sprechen

Das Thea­ter ist eine Copro­duk­ti­on der Cari­tas St. Gallen-Appenzell, Regio­nal­stel­le Sargans, und der Kultur­ver­ei­ni­gung Altes Kino Mels. Entstan­den ist die Idee aus den Armuts­rund­gän­gen, die Cari­tas in den vergan­ge­nen zwei Jahren mehr­mals ange­bo­ten hat. Romy Forlin wirk­te als Schau­spie­le­rin mit. «Auch dort haben wir die Reali­tät von Armuts­be­trof­fe­nen sicht­bar gemacht», so Romy Forlin. «Bei den Betei­lig­ten wuchs das Bewusst­sein, dass es ein weite­res, ausführ­li­che­res Gefäss braucht, um diffe­ren­ziert Beispie­le erzäh­len zu können.» Ihr Stück zeige scho­nungs­los deren Situa­ti­on auf. «Trotz­dem enthält das Stück auch hoff­nungs­vol­le Momen­te.» Sie hofft, dass die Produk­ti­on einen Beitrag zur Entta­bui­sie­rung leis­tet. «Wenn das Publi­kum nach der Vorstel­lung mitein­an­der über das Stück und Armut in der Schweiz spricht, dann haben wir schon etwas erreicht.»

Text: Stephan Sigg

Bilder: Gabrie­la Müller

Veröf­fent­li­chung: 14. Janu­ar 2025

«… und du bisch duss»

Im Stück «… und du bisch duss» wirken mit: Lili­an Meier, Chia­ra Ilic-Meier, Romy Forlin, Sven Schnee­ber­ger und Chris­ti­an Loch­ner, Co-Regie: Romy Forlin, Lili­an Meier und Chia­ra Ilic-Meier. Premie­re ist am 16. Janu­ar, weite­re Spiel­da­ten: Frei­tag, 17. Janu­ar, Donners­tag, 23. Janu­ar, Frei­tag, 24. Janu­ar, jeweils um 20.15 Uhr, Altes Kino Mels, Tickets: www.alteskino.ch Im Früh­ling weite­re Auffüh­run­gen an verschie­de­nen Orten im Bistum.

Fühlen wir uns durch den Glauben stärker?

Peter Legnow­ski, Kaplan in Altstät­ten, geht der Frage noch, ob und wo wir im Glau­ben Selbst­be­wusst­sein finden. 

Wir leben im Zeit­al­ter der Selbst­op­ti­mie­rung: Wir sind ­aktiv, möglichst bis ins hohe Alter. Wir sind erfolg­reich: Der Schul­ab­schluss ist nicht mehr das Ende der schu­li­schen Lauf­bahn, sondern der Anfang eines erfolg­rei­chen Berufs­le­bens. Wir achten bewusst auf unse­re Gesundheit.

Aber was, wenn es mit der Karrie­re einfach nicht funk­tio­nie­ren will? Was tun, wenn eine Krank­heit mein Leben einschränkt? Wie kann ich da für mich selbst meinen Wert bewah­ren? Kann der Glau­be da viel­leicht helfen?

Neue Menschen

Die Frage nach dem mensch­li­chen Selbst­be­wusst­sein ist in der Philo­so­phie gera­de einmal vier­hun­dert Jahre alt. Im Neuen Testa­ment sind es eigent­lich nur Jesus und Paulus, die ausdrück­lich über sich spre­chen. Der Schlüs­sel zur Antwort auf unse­re Frage findet sich in den Brie­fen des Apos­tels Paulus. Für Paulus ist der Glau­be an Jesus Chris­tus ein Gesche­hen, dass den Menschen ganz eng mit ihm verbin­det. Alle, die ihren Glau­ben an Jesus beken­nen, verbin­den sich mit dem Schick­sal Jesu. Paulus vergleicht dieses Gesche­hen mit der Schöp­fung. Durch den Glau­ben werden wir neue Menschen.

Mutig und zuversichtlich

Das stärkt natür­lich unser Selbst­be­wusst­sein. Als von Gott gelieb­te Menschen und durch Chris­tus erlös­te Menschen dürfen wir mutig und zuver­sicht­lich durch die Welt gehen. Für Gott haben wir alle einen beson­de­ren Wert, der uns zu selbst­be­wuss­ten Menschen macht.

Leser­fra­gen an info@pfarreiforum.ch

Text: Peter Legnow­ski, Kaplan Altstätten

Veröf­fent­li­chung: 9. Janu­ar 2025

Einen Weg zur Trauer finden

Der gebür­ti­ge Heri­sau­er Autor Ivo Knill verar­bei­tet in seinem neuen Buch den Suizid seines Bruders Fran­co. Im Inter­view erzählt er, was ihm bei der Trau­er­ar­beit am meis­ten gehol­fen hat und welcher Trost im Bild des Himmels steckt.

Ivo Knill, was war das Schwie­rigs­te nach dem Suizid Ihres Bruders?

Mich hat der Suizid im Inners­ten erschüt­tert. Da waren Zwei­fel, ob ich über­haupt noch vor Menschen treten kann, wenn ich es nicht einmal geschafft habe, meinen Bruder vor dem Suizid zu bewah­ren. Am schlimms­ten waren diese quälen­den Fragen: Haben wir etwas über­se­hen? Hätten wir mehr nach­fra­gen können?

Was hat Ihnen geholfen?

Manchen helfen die Besu­che auf dem Fried­hof oder ande­re Ritua­le, für mich war es das Schrei­ben. Wenn man jeman­den durch Suizid verliert, reagiert das Umfeld oft mit Schwei­gen. Viele sind über­for­dert, mit einem darüber zu spre­chen. Meine Trau­er war unter dem Schock begra­ben. Das Schrei­ben hat mir gehol­fen, einen Weg zur Trau­er zu finden. Gleich­zei­tig konn­te ich durch das Schrei­ben wieder eine Spra­che für das Erleb­te und die Gefüh­le finden.

Sie haben sich einfach hinge­setzt und haben ange­fan­gen zu schreiben?

Es ist schon lange mein Morgen­ri­tu­al, zwei Seiten von Hand zu schrei­ben, über das, was mich gera­de bewegt. Ursprüng­lich habe ich einfach für mich geschrie­ben. Oft verstand ich selbst nicht, was ich da schrieb. In den Geschich­ten, die daraus entstan­den, tauch­ten italie­ni­sche Onkel, eine Frau im roten Over­all, ein Avatar oder eine imagi­nä­re Reise­ge­sell­schaft in der Appen­zel­ler­bahn auf – und immer wieder auch Erin­ne­run­gen an meinen Bruder. In diesem lite­ra­ri­schen Raum fand ich Abstand und Zugän­ge, zu dem, was mich bewegte.

Das Bild vom Himmel kommt nicht nur im Titel, sondern auch im Buch vor. Warum hat für Sie der Himmel etwas Tröstendes?

Als ich ein Kind war, starb mein Gross­on­kel Don Agos­ti­no. Für mich war klar, dass er direkt in den Himmel kam. Ich stell­te mir das ganz konkret vor: Sein Sarg, samt den vielen Blumen, unter­wegs in einen Himmel aus Marmor. Als Erwach­se­ner tut man sich mit solch einer Vorstel­lung dann natür­lich schwer. Aber um mit dem Tod meines Bruders einen Frie­den zu finden, muss­te ich jenseits ihn suchen. Es war ein tiefs­ter Wunsch, für ihn einen Ort zu finden, an dem er sein kann. Ich stiess im Nach­lass meines Bruders auf eine Foto­se­rie, mit der er den tägli­chen Ausblick auf die Hund­wi­ler Höhe und den Säntis doku­men­tiert hat. Diese Fotos illus­trie­ren nun meine Kurz­ge­schich­ten im Buch und geben ihnen einen wunder­ba­ren Himmel. Es ist für mich eine Form, Fran­co zu würdigen.

Wie stel­len Sie sich diesen Himmel vor?

Es ist für mich ein Ort, wo alles zur Ruhe kommt, ein Ort der Erlö­sung: Dort löst sich alles – alle Konflik­te, alles, was nicht gut war, die Zwei­fel, das Immer-mehr-Wollen, das Schei­tern. Die Formu­lie­rung «Jemand ist jetzt im Himmel» heisst ja so viel wie: Jetzt ist es gut so.

Suizid wurde in den letz­ten Jahren vermehrt in Büchern, Filmen und Seri­en zum Thema gemacht. Trotz­dem tun sich noch immer viele schwer im Umgang mit Hinter­blie­be­nen. Was hätten Sie sich damals gewünscht?

Ich kann nur für mich spre­chen. Jeder hat ande­re Bedürf­nis­se. Deshalb habe ich mein Buch auch nicht als Ratge­ber geschrie­ben. Ich gebe Einbli­cke in meine Gedan­ken. Suizid ist in unse­rer Gesell­schaft nach wie vor ein Tabu. Körper­li­che Nähe wie zum Beispiel eine Umar­mung tut in solchen Situa­tio­nen gut. Mir hat es gehol­fen, über die Bezie­hung zu meinem Bruder spre­chen zu können.

Inter­view: Stephan Sigg

Bild: zVG

Veröf­fent­li­chung: 6. Janu­ar 2025

Der Himmel meines Bruders

Ivo Knill (60) wuchs als sechs­tes von sieben Geschwis­tern in Heris­au auf. Heute lebt er in Burg­dorf und arbei­tet als Lehrer, Jour­na­list und Autor. Er wird in den kommen­den Mona­ten das Buch bei Lesun­gen vorstel­len und sich mit dem Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern auf ein Gespräch über Suizid und Trau­er einlassen.

Weite­re Informationen

«Fürs Leben gestärkt»

Die Schwei­zer Schau­spie­le­rin Heidi ­Maria Glöss­ner ist derzeit im Musi­cal The Rocky Horror Show am Thea­ter St. Gallen zu sehen. Aufge­wach­sen in Nieder­uz­wil haben in ihrem Leben bibli­sche Geschich­ten immer wieder eine Rolle gespielt.

Das Musi­cal The Rocky Horror Show, das Thea­ter­stück Gott sowie musi­ka­lisch umrahmt bibli­sche Geschich­ten: Das sind drei Forma­te, in denen die bekann­te Schwei­zer Schau­spie­le­rin jüngst auf verschie­de­nen Bühnen zu sehen war oder ist. Über ihre Moti­va­ti­on, nicht nur in gros­sen Bühnen­pro­duk­tio­nen aufzu­tre­ten, sondern auch in verschie­de­nen Berner Pfar­rei­en Geschich­ten aus der Bibel zu lesen, sagt die 81-Jährige im Berner Pfarr­blatt: «Ich fühle mich nach wie vor sehr in unse­rer katho­li­schen Konfes­si­on veran­kert, sozu­sa­gen zu Hause. Die Anfra­ge brach­te mich wieder dazu, mich mit bibli­schen Themen zu befas­sen. Dafür bin ich dankbar.»

In Pfle­ge­fa­mi­lie aufgewachsen

Bibli­sche Geschich­ten haben im Leben von Heidi Maria Glöss­ner inso­fern eine Rolle gespielt, als dass sie als Gymna­si­as­tin in ihrem Dorf einer Bibel­grup­pe ange­hör­te. Als Jugend­li­che besuch­te sie die Kantons­schu­le am Burg­gra­ben in St. Gallen. Sie sagt: «Wir waren idea­lis­ti­sche junge Leute, die etwas Posi­ti­ves in der Welt bewir­ken woll­ten. Wir haben über Geschich­ten aus der Bibel disku­tiert und hatten jeweils fröh­li­che, schö­ne Tref­fen.» Sie müsse geste­hen, dass sie seit­her aber kaum mehr in der Bibel gele­sen habe.

Heidi Maria Glöss­ner, die 1943 im deut­schen Mess­kirch auf die Welt gekom­men war, wuchs in einer katho­li­schen Pfle­ge­fa­mi­lie in Nieder­uz­wil auf. Ihre Mutter, die selbst aus Nieder­uzwil stamm­te, brach­te Glöss­ner aufgrund der Kriegs­wir­ren in Deutsch­land 1944 dort­hin. Über ihre Kind­heit und Jugend sagt Glöss­ner: «Meine Pfle­ge­fa­mi­lie verkör­per­te all das, was man sich unter einer christ­li­chen Lebens­wei­se vorstellt: Liebe zu allem Leben­di­gen, Mitge­fühl, Gross­zü­gig­keit, ein offe­nes Herz und eine offe­ne Hand für Notlei­den­de.» So sehr sie als rebel­li­sche Teen­age­rin auch versucht habe, irgend­ei­ne Unwahr­heit oder Schein­hei­lig­keit darin zu entde­cken, sie habe nie etwas Falsches finden können. «Ich durf­te sehr viel Liebe und Güte erfah­ren, die mich für mein ganzes Leben gestärkt haben.» Nach der Matu­ra absol­vier­te Heidi Maria Glöss­ner die Schau­spiel­schu­le in Zürich und hatte Enga­ge­ments an mehre­ren Bühnen in der Schweiz, in Deutsch­land und in Öster­reich. Einem brei­ten Publi­kum bekannt wurde sie 2006 durch ihre Haupt­rol­le im Film «Die Herbst­zeit­lo­sen». Heidi Maria Glöss­ner lebt heute in Bern, hat einen Sohn und zwei Enkelinnen.

Sinn­lich­keit in der Bibel

Welche Stel­len in der Bibel haben Heidi Maria Glöss­ner nun beson­ders beein­druckt? «Das Alte Testa­ment ist drama­ti­scher als das Neue Testa­ment», sagt sie und erwähnt das Stück «Dantons Tod» von Georg Büch­ner. An einer Stel­le erzäh­le Mari­on, eine «Dirne», dass sie von ihrer Mutter sehr streng erzo­gen wurde. Sie durf­te keine Bücher lesen, um ihre Tugend­haf­tig­keit nicht zu gefähr­den, ausser der Bibel. Und genau dort habe sie ihre Sinn­lich­keit entdeckt.

Text: red./nar

Bild: zVg/Tanja Dorendorf

Veröf­fent­li­chung: 2. Janu­ar 2025

«Der Weltfrieden wäre das Ziel»

Lässt sich durch Gebe­te Krie­gen entge­gen­wir­ken? Das Pfar­rei­fo­rum hat anläss­lich des Welt­friedenstages am 1. Janu­ar die Frie­dens­ge­bets­grup­pe Flawil besucht. Wer für den Frie­den bete, reflek­tie­re vor allem sein eige­nes Handeln, sagt Ruth Rohde Ehrat, die die Grup­pe leitet.

Was nützt beten? Diese Frage habe sie und ihren Mann in der Nacht vor dem Inter­view für diesen Text wach blei­ben lassen, sagt Ruth Rohde Ehrat, Seel­sor­ge­be­auf­trag­te in Flawil. Dann hätten sie darüber disku­tiert, dass fürs Beten vor allem die Gemein­schaft sowie die Erfah­rung wich­tig seien, dass man mit seinen Hoff­nun­gen und Sorgen nicht allei­ne ist. Beides findet Platz in der Frie­dens­ge­bets­grup­pe Flawil, die Ruth Rohde Ehrat alle zwei Wochen zusam­men mit einem refor­mier­ten und einem metho­dis­ti­schen Kolle­gen leitet. Als der Krieg gegen die Ukrai­ne vor bald drei Jahren begann, beschlos­sen die drei, dass sie fort­an regel­mäs­sig für den Frie­den und für die vom Krieg Betrof­fe­nen beten woll­ten. «Seit­her sind wir in der Frie­dens­ge­bets­grup­pe ein fester Stamm von etwa zwan­zig Perso­nen», sagt die 61-Jährige.

Im Alltag anfangen

Während 30 Minu­ten würde gemein­sam gesun­gen, aus der Bibel gele­sen, Kerzen ange­zün­det, in die Stil­le gekehrt, Fürbit­ten gele­sen und gebe­tet. «Natür­lich sind unse­re Ziele der Welt­frie­den und das Reich Gottes auf Erden», sagt sie. «Aber so leicht ist es ja leider nicht. Viel­mehr hat sich die Welt­la­ge in den vergan­ge­nen Jahren noch verschlim­mert.» In ihre Gebe­te schliesst die Frie­dens­ge­bets­grup­pe mitt­ler­wei­le daher auch von ande­ren Krie­gen und Konflik­ten Betrof­fe­ne ein. «Mit den Gebe­ten setzen wir der Sprach­lo­sig­keit und dem Gefühl der Ohnmacht etwas entge­gen», sagt sie und fügt an, dass ein Gebet immer ein Dialog mit Gott sei, zum Beispiel über etwas, das einen selbst über­steigt oder hilf­los fühlen lässt. «Gebe­te bewir­ken, dass wir die Hoff­nung nicht verlie­ren und uns selbst bewuss­ter machen, wo wir im Alltag fried­vol­ler sein können.»

Atem­pau­sen schaffen

Ruth Rohde Ehrat arbei­tet nebst ihrem 10-Prozent-Pensum als Seel­sor­ge­be­auf­trag­te auch in der Tages­be­treu­ung der Heil­päd­ago­gi­schen Schu­le in Flawil. Bei sich selbst oder auch bei den Kindern beob­ach­te sie, wie sich im Alltäg­li­chen vieles von den gros­sen Welt­ereig­nis­sen spie­gelt. «Streit und Konflik­te entste­hen oft dann, wenn sich jemand nicht gehört oder gese­hen fühlt. Manch­mal hilft es da schon, das Problem einfach zu benen­nen oder die Partei­en ausein­an­der­zu­neh­men und mit allen zu reden», sagt sie. Durch das Frie­dens­ge­bet habe sie zudem gelernt, wie wich­tig es ist, sich im Alltag Atem­pau­sen zu schaf­fen. «Dadurch verän­dern wir viel­leicht nicht die ganze Welt von heute auf morgen, aber zumin­dest unser eige­nes Handeln.»

Wie mit einer Freundin

Bei der Frie­dens­ge­bets­grup­pe kann jeder spon­tan mitma­chen. Diese trifft sich abwech­selnd in der katho­li­schen Kapel­le, im Zwing­li­saal der refor­mier­ten Kirche und in der evangelisch-methodistischen Kirche. Natür­lich lässt sich das Ganze auch zu Hause auspro­bie­ren. «Wich­tig ist einfach, dass man in die Stil­le kommt und mit Gott wie mit einer Freun­din oder einem Freund spricht», sagt sie und fügt an, dass der Vorteil vom gemein­schaft­li­chen Frie­dens­ge­bet aber sei, dass man sich nicht nur auf Persön­li­ches konzen­trie­re. Hinzu komme der ökume­ni­sche Austausch. «Während katho­li­sche und refor­mier­te Gläu­bi­ge eher vorfor­mu­lier­te Gebe­te gewohnt sind, beten die metho­dis­ti­schen Gläu­bi­gen häufig frei. Für den einen oder die ande­re ist das ein ganz neues Erlebnis.»

→ Frie­dens­ge­bets­grup­pen gibt es in verschie­de­nen Pfar­rei­en. Die Daten und Infos finden sich auf den Websites.

Welt­frie­dens­tag: «Vergib uns unse­re Schuld: Gewäh­re uns deinen Frie­den.» So lautet das Motto des 58. Welt­frie­dens­ta­ges, der am 1. Janu­ar gefei­ert wird. Inspi­riert ist das Motto gemäss vaticannews.va unter ande­rem von den Begrif­fen Hoff­nung und Verge­bung. Diese stehen im Mittel­punkt des Heili­gen Jahres 2025. Es brau­che eine Zeit der Umkehr, die uns aufruft, nicht zu verur­tei­len, sondern Versöh­nung und Frie­den zu stif­ten. Im Jahr 1967 hat Papst Paul VI. den Neujahrs­tag auch zum Welt­frie­dens­tag erklärt. Seit­her wird dieser Tag jedes Jahr am 1. Janu­ar, Hoch­fest der Gottes­mut­ter Maria, began­gen. Die Erfah­rung der vielen Krie­ge über­all auf der Welt zeige, wie wich­tig dieses Thema nach wie vor sei, heisst es in der Mittei­lung weiter.

Text: Nina Rudnicki

Bild: Ana Kontoulis

Veröf­fent­li­chung: 28. Dezem­ber 2024

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