Der Werbespot im Check

Der Werbe­spot mit Carme­la Bono­mi (siehe Video unten) soll helfen, die Menschen über Social-Media-Kanäle auf die Website www.kirchensteuern-sei-dank.ch hinzu­wei­sen. Gemäss Medi­en­mit­tei­lung des katho­li­schen Konfes­si­ons­teils des Kantons St. Gallen erscheint der Clip in einer Zeit, in der die Kirchen­steu­ern rück­läu­fig sind. Umso wich­ti­ger sei es, immer wieder von Neuem aufzu­zei­gen, was mit den Geldern passiert. Doch wie funk­tio­nie­ren solche Werbe­spots und welche Rolle spie­len Influen­cer in der Welt der sozia­len Medi­en. Das Pfar­rei­fo­rum hat bei Hannah Leimert, Exper­tin für Marken­kom­mu­ni­ka­ti­on nachgefragt.

Nach­ge­fragt

Hannah Leimert, wie funk­tio­nie­ren Werbefilme?

Grund­sätz­lich gilt: Bewegt­bild ist auch noch 2025 ein unver­zicht­ba­res Element in der Kommu­ni­ka­ti­on. Vide­os eignen sich, um komple­xe Inhal­te auf emotio­na­le Weise zu vermit­teln. Dabei setzt erfolg­rei­che Kommu­ni­ka­ti­on immer beides um, um im Kopf und Herz der Kundin­nen und Kunden zu landen: Infor­ma­ti­on und Unterhaltung.

Was löst der Spot bei Ihnen aus?

Der Spot «Kirchen­steu­ern sei Dank» fokus­siert sich auf das Leis­tungs­ver­spre­chen der Kirche. Ange­sichts der Austritts­sta­tis­ti­ken ist es sinn­voll, den kommu­ni­ka­ti­ven Schwer­punkt auf den gesell­schaft­li­chen Mehr­wert der Kirche zu legen. Meiner Ansicht nach gelingt es dem Spot, Unter­hal­tung und Infor­ma­ti­on in gewis­ser Weise zu verknüp­fen: Komple­xe Inhal­te werden kompakt kommu­ni­ziert und tradi­tio­nel­le kirch­li­che Elemen­te in einen moder­nen gesell­schaft­li­chen Kontext gesetzt.

Was ist dabei wichtig?

In einer Welt, in der Marken zuneh­mend von Konsu­men­ten disku­tiert werden, sind Trans­pa­renz und Vertrau­en abso­lut entschei­dend. Der Spot in Verbin­dung mit der inter­ak­ti­ven Landing­pa­ge ist ein geeig­ne­ter Ansatz, um Trans­pa­renz und Vertrau­en zu fördern.

Wie lässt sich das Video einord­nen und braucht es heute Influen­cer, um ein junges Publi­kum zu erreichen?

Bewegt­bild per se ist geeig­net, um Konsu­men­tin­nen und Konsu­men­ten anzu­spre­chen – ganz gleich welchen Alters. Entschei­dend dabei ist natür­lich, dass die Inhal­te ziel­grup­pen­ge­recht aufbe­rei­tet und über die Medi­en­ka­nä­le verbrei­tet werden, auf denen sich die Ziel­grup­pe typi­scher­wei­se aufhält. Influen­cer und Content Crea­tors spie­len eine wich­ti­ge Rolle, um die Reich­wei­te von Inhal­ten zu erhö­hen und idea­ler­wei­se einen Image­trans­fer zu erzie­len – vor allem da Perso­nen­ac­counts oft gegen­über Unter­neh­mens­ac­counts von Social-Media-Plattformen bevor­zugt werden.

Gibt es ande­re Forma­te, die besser auf Social Media funk­tio­nie­ren würden? ­Worauf setzen ande­re Firmen und Organisationen?

Das Spek­trum mögli­cher Kommu­ni­ka­ti­ons­for­ma­te lässt sich kaum mehr in weni­gen Worten zusam­men­fas­sen. In Bezug auf Social Media ist in den vergan­ge­nen Jahren eine zuneh­men­de TikTo­ki­sie­rung zu beob­ach­ten, wobei Inhal­te (nicht nur auf TikTok, sondern allge­mein auf Platt­for­men) immer kürzer, schnel­ler und unter­halt­sa­mer sowie auf die persön­li­chen Inter­es­sen zuge­schnit­ten ausge­spielt werden. Aber auch Themen wie Social Search, der Einsatz virtu­el­ler Influen­cer oder Social Commer­ce sind wich­ti­ge Entwick­lun­gen, die Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen im Umgang mit Social Media im Blick behal­ten soll­ten. (nar)

Veröf­fent­li­chung: 23. Janu­ar 2025; Bild zVg.

Pfarrblatt im Bistum St.Gallen
Webergasse 9
9000 St.Gallen

+41 71 230 05 31
info@pfarreiforum.ch