Mit einem Fussballturnier ein Zeichen gegen Rassismus setzen: Wie das funktioniert, erzählt der St. Galler Mohamed Abdillahi. Mit dem FC Somalia organisiert er im März während der Aktionstage gegen Rassismus des Kantons St.Gallen das Fair Play Fussballturnier.
«Fussball ist wie eine Sprache», sagt Mohamed Abdillahi. Der 41-Jährige engagiert sich im Vorstand des FC Somalia in St. Gallen und organisiert mit seinem Team seit zehn Jahren das Fair Play Fussballturnier gegen Rassismus. Dieses findet jeweils im Rahmen der kantonalen Aktionstage gegen Rassismus vom 10. bis 23. März statt. Als Sprache bezeichnet Mohamed Abdillahi Fussball, weil die Sportart eine gemeinsame Basis in unserer vielfältigen Gesellschaft bildet und kulturelle Grenzen überwindet. «Auf dem Feld geht es nur um das Gemeinsame, das Spiel und um Fairness. Hautfarbe, Religion und Herkunft spielen dabei keine Rolle. Es gibt keine Vorurteile», sagt er.

Ein Turnier für Kinder
Mohamed Abdillahi lebt seit 2012 in der Schweiz. Er war vor dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg in seiner Heimat geflüchtet. Nach einem Deutschkurs fand er Arbeit im Kantonsspital St. Gallen, wo er bis heute arbeitet. «Fussball hat mir dabei geholfen, hier anzukommen», sagt er und erzählt, wie er nach einem Jahr in St. Gallen mit Freunden den FC Somalia gründete. Kurz darauf organisierte dieser zusammen mit dem SC Brühl ein Fussballturnier für Kinder. Auch die Stadt St. Gallen unterstützte das Projekt, aus dem sich schliesslich das Fair Play Turnier für Erwachsene gegen Rassismus entwickelte. Im Schnitt spielen an diesem 13 Teams verschiedener Nationen aus der ganzen Umgebung mit. Dazu gehören Teams mit jungen Flüchtlingen aus lokalen und regionalen Flüchtlingsheimen, Mannschaften von Migrantenvereinen oder der Alternativen Fussball Liga St. Gallen. In Letzterer spielen über 20 Teams, wie etwa nebst dem FC Somalia auch der FC Eggersriet oder der FC Mörschwil. Die Alternative Liga funktioniert ohne Spielleitung. «Ohne Fair Play und gegenseitigen Respekt würde das nicht funktionieren», sagt Mohamed Abdillahi.

Ausgleich zum Alltag
Der FC Somalia trainiert abwechselnd im Westen von St. Gallen beim Schulhaus Engelwies sowie im Osten der Stadt im Stadion Espenmoos. Fussball zu spielen ist für Mohamed Abdillahi ein Ausgleich zu seinem Alltag. Schon als Kind habe er den Sport geliebt. Am Fair Play Turnier im März freut er sich nebst den Spielen selbst am meisten auf die Stimmung. «Es hat immer viele Zuschauer und Freunde und Familien im Publikum. Die Stimmung ist entspannt», sagt er und fügt an: «Ein Highlight ist immer auch das somalische Essen wie Sambusa, also Teigtaschen mit Hackfleisch, das die Familien selber zubereiten.»
Aktionstage gegen Rassismus, 10. bis 23. März 2025, mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen im ganzen Kanton St.Gallen. Infos: www.gegenrassismus.sg.ch
Text: Nina Rudnicki
Bilder: Ana Kontoulis
Veröffentlichung: 7. März 2025